Der Bauchumfang und deine Gesundheit

Wir alle kennen es wahrscheinlich – der Bauchspeck, der nicht wegwill.

Aber was genau steckt da eigentlich hinter und ist es schlecht für die Gesundheit, einen höheren Bauchumfang zu haben?

Bauchumfang und viszerales Fett hängen eng miteinander zusammen. So ziemlich jeder kennt den Bierbauch von Männern, der auch auf einen höheren Anteil an viszeralem Fett hinweisen kann.

Alles, was du zu diesem Thema wissen musst, erfährst du in diesem Artikel.

Viel Spaß! 🫶

  1. Viszerales Fett
  2. Bauchumfang und BMI
  3. Was ist der Bauchumfang
  4. Bauchumfang messen
  5. Grenzwerte
  6. Waist-to-Height-Ratio
  7. Der Bierbauch
  8. Fazit

1. Viszerales Fett

Wie du vielleicht bereits weißt, ist viszerales Fett ist eine Art von Fett, das in der Bauchhöhle gespeichert wird und sich in den Arterien ansammeln kann. Es lagert sich dabei meist um die Organe herum an. Außerdem gilt es als besonders ungesund, da es das Risiko für bestimmte Gesundheitszustände wie Diabetes, Prädiabetes und Herzerkrankungen erhöht.

Wusstest du, dass ca. 10 % des allgemeinen Körperfettanteils (KFA) viszerales Fett ist?
Du kannst also, falls du deinen KFA kennst, immer ungefähr 10 % davon als viszerales Fett identifizieren.

Ein hoher Anteil an viszeralem Fett und ein damit einhergehender hoher Bauchumfang sind ein Anhaltspunkt, um weitere, dadurch beeinflusste, Biomarker zu kontrollieren.
So können beispielsweise ungünstige Cholesterinwerte, Blutzuckerwerte und der HbA1c-Wert in Zusammenhang mit einem erhöhten Bauchumfang stehen.

2. Bauchumfang und BMI

Sicherlich hast du auch schon einmal mithilfe des BMI berechnet, ob dein Gewicht im Normalbereich liegt. Dabei beachtet der BMI nicht den Körperfettanteil. Hier kommt der Bauchumfang ins Spiel. Mithilfe der Messung des Bauchumfangs kannst du schauen, ob dein Körperfettanteil möglicherweise über den Grenzwerten liegt. So wirken BMI und Bauchumfang dann zusammen als gute Biomarker zur Kontrolle von Körpergewicht und Körperfettanteil.

Bestimmt hast du auch schon mal einen dünnen Mann mit dickem Bauch gesehen.
Spannend ist an der Stelle nämlich der Fakt, dass Menschen mit einem hohen Anteil an viszeralem Bauchfett nicht unbedingt auch einen insgesamt höheren Körperfettanteil haben müssen.
Diesen Fakt unterstreicht eine Studie aus 2013, welche ein allgemeines Update zu viszeralem Fett und Übergewicht gibt.

Ein erhöhtes Risiko für einen erhöhten Bauchumfang und damit auch mehr viszerales Fett, haben besonders Übergewichtige. Auch Männer mit einem sog. Bierbauch haben ein erhöhtes Risiko für diese Art von Fett.

3. Was ist der Bauchumfang

Der Bauchumfang ist die Messung der Entfernung um den Bauch an einem bestimmten Punkt.
Meistens wird die Messung auf Höhe des Bauchnabels vorgenommen.
Ein erhöhter Bauchumfang ist ein Hinweis auf abdominale Adipositas und ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes, Bluthochdruck und andere Gesundheitsprobleme.

Ein höherer Bauchumfang bedeutet meistens auch mehr viszerales Fett. Beides ist für unseren Körper ungesund, da dadurch viele gesundheitliche Probleme entstehen können. Darunter Bluthochdruck, Insulinresistenz oder innere, unbemerkte Entzündungen.

Besonders das Bauchfett und der Bauchumfang sind Marker für viszerales Fett. Bei Männern beschreibt man auch oft den sog. Bierbauch. Dort sammelt sich dann viel viszerales Fett an. Bei Männern, als auch bei Frauen, ist ein hoher Bauchumfang ein Prädiktor (vorhersagendes Merkmal) für die Sterblichkeit.

Aber wie findet man heraus, ob man einen zu hohen Bauchumfang hat?

4. Bauchumfang messen

Um den Bauchumfang korrekt zu messen, sollte man aufrecht stehen und die Arme an den Seiten halten. Am besten sollten sich keine Kleidungsstücke an der zu messenden Stelle befinden.
Das Maßband sollte ca. auf Höhe des Bauchnabels angelegt werden und einmal um den Oberkörper geführt werden. Außerdem solltest du messen, nachdem du gerade ausgeatmet hast.

Es macht Sinn, den Bauchumfang spätestens alle 2 Wochen zur gleichen Tageszeit zu messen.
Dabei sollte am besten morgens nach dem Aufstehen und vor der Einnahme einer Mahlzeit gemessen werden.
Bei einer Gewichtsabnahme von 500 g ist es übrigens möglich ca. 2 cm Bauchumfang zu verlieren.

5. Grenzwerte

Nachgewiesene Grenzwerte für ein erhöhtes Gesundheitsrisiko sind ein Bauchumfang von >102 cm für Männer und >88 cm für Frauen.

Ab einem Übersteigen dieser Werte, treten mit einer höheren Wahrscheinlichkeit gesundheitliche Probleme auf, darunter Bluthochdruck und Entzündungen.

6. Waist-to-Height-Ratio

Die Waist-to-Hight-Ratio (WtHR) ist ein noch besserer Marker, um festzustellen, ob zu viel Bauchfett vorhanden ist, da die Körpergröße miteinbezogen wird.
Ab einer WtHR von >50 % können gesundheitliche Probleme auftreten.

Hier ein kleines Beispiel:

Um deine WtHR zu berechnen, musst du einfach nur deinen Bauchumfang durch deine Körpergröße dividieren.
Zum Beispiel: Dein Bauchumfang beträgt 90 cm und du bist 1.80 groß. Du rechnest. 90: 180 = 0,5
Das bedeutet dann, dass du genau im Grenzbereich der Normalwerte liegst.

Den genauen Wert an viszeralem Fett kann man zu Hause leider nicht feststellen. Hier rückt die WtHR in den Vordergrund. Dabei werden die Größe und der Taillenumfang gemessen.


Du musst nicht jeden Tag deine WtHR berechnen.
Es reicht bereits, wenn du täglich deinen Bauchumfang misst, um im Blick zu haben, ob er vielleicht über die gesunden Grenzwerte steigt.
Wenn du nicht jeden Tag messen möchtest, macht es Sinn, wenigstens 1 Mal pro Woche deinen Bauchumfang zu messen. Am besten immer zur gleichen Uhrzeit und nach dem Aufstehen.

7. Der Bierbauch

Bier an sich macht nicht dick, die enthaltenen Extra-Kalorien allerdings schon.
Eine Studie aus 2009 untersuchte die geschlechtsspezifischen Zusammenhänge zwischen Bierkonsum und Bauchumfang und stellte fest, dass der Bierkonsum bei Männern mit einem erhöhten Bauchumfang verbunden war. Das liegt wahrscheinlich an der erhöhten Kalorienzufuhr durch den vermehrten Verzehr von Bier.

Nahrungsfett wird übrigens durch Chylomikronen transportiert, welche im Darm gebildet werden. Männer bilden mehr Chylomikronen, was eine vermehrte Ansammlung von Bauchfett mit steigendem Alter von Männern erklären könnte. Diese Anhäufung führt dann zu einer Vergrößerung des Bauchs, welche die apfelförmige Gestalt von Männern mit zunehmendem Alter erklären würde.

8. Fazit

  • Viszerales Fett wird in der Bauchhöhle und nicht unter der Haut gespeichert.
  • Durch einen erhöhten Bauchumfang besteht ein erhöhtes Risiko für Diabetes, Prädiabetes und Herzerkrankungen erhöhen.
  • Mit der WHR kann man zu Hause herausfinden, ob ein erhöhtes Risiko besteht.

 

 

Quellen:

Bauchumfang
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32020062/
Bauchumfänge - Werte
https://www.sciencedirect.com/topics/nursing-and-health-professions/waist-circumference
Folgen
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33882682/
Viszerales Fett
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3609102/
Bierbauch
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19550430/
WHR
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35277810/

 

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